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Hingeschaut: «Frauengestalten. Frauen gestalten»-Eine Filmreihe zu Fragen des Lebens – ab 27. März

Eine Filmreihe zu Fragen des Lebens in Zusammenarbeit mit der Ref. Kirchgemeinde Eulachtal

Beeindruckende Frauen – sie stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Ausgabe unserer Filmreihe «Hingeschaut»: als Filmemacherinnen wie als Charaktere in deren Filmen.
Sei es in einer schwierigen Beziehung, auf der Suche nach einem Leben in Freiheit oder auf den Spuren der eigenen Vergangenheit: Alle drei Protagonistinnen unserer Filme sehen sich mit einem Leben konfrontiert, das sie vor grundlegende Fragen stellt: Was heisst Wahrheit, was bedeutet Freiheit, was meint Liebe? Was ist mir wichtig, und wie hätte mein Leben auch anders verlaufen können?
Teils abgründig, teils hauchzart, mal aufrüttelnd, mal tief berührend: Die ausgesuchten Filme hallen lange nach und stellen auch uns – Männern wie Frauen – vor wichtige Fragen mit Blick auf unser eigenes Leben.

Die einzelnen Abende können unabhängig voneinander besucht werden.
Nach einer kurzen Einführung folgt jeweils die Vorführung. Im Anschluss ist die Theater-Bar geöffnet und lädt ein, noch ein wenig zu verweilen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Der Eintritt ist kostenlos.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Platzwahl ist frei und erfolgt vor Ort.
Türöffnung jeweils um 19 Uhr
Theater zur Wage, Vordergasse 10, Elgg

Wir freuen uns auf Sie!
Stefan Gruden, Ref. Kirchgemeinde Eulachtal
Rahel Imboden & Simon Berger, Theater zur Waage Elgg

 

1. Abend: Donnerstag, 27. März 2025 – 19.30 Uhr

«Anatomie eines Falls» (Orig.: «Anatomie d’une chutte»)
Ein Film von Justine Triet (FR 2023)
Dauer: 151 Minuten
Vorführsprache: Deutsch
Mit: Sandra Hüller, Swann Arlaud, Milo Machado Graner u.a.

Sandra, eine deutsche Autorin gerät in die Ermittlungen zur ungeklärten Todesursache ihres französischen Ehemannes Samuel, der tot vor dem gemeinsamen Haus in den französischen Alpen aufgefunden wird. Handelte es sich um einen Unfall, einen Suizid oder gar einen Mord? In den Untersuchungen vor Gericht wird die Geschichte von Sandra und Samuel aufgerollt; dabei zeigt sich je länger, desto deutlicher, welch Abgründe in einer Beziehung aufgehen können und dass Wahrheit nicht zuletzt mit der Wahl der Perspektive zu tun. Intelligent inszeniert und brillant gespielt.

Intelligent inszeniert von der jungen französischen Filmemacherin Justine Triet und brillant gespielt gerade auch von Sandra Hüller als Sandra, besticht der Gewinner-Film der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 2023 als furioses Justiz- und Familiendrama mit Tiefgang.


2. Abend: Donnerstag, 10. April 2025 – 19.30 Uhr

«Persepolis» (Orig.: «Persépolis»)
Ein Film von Marjane Satrapi u. Vincent Paronnaud (FR 2007)
Dauer: 95 Minuten
Vorführsprache: Deutsch

Die achtjährige Marjane erlebt eine wohlbehütete Kindheit in Persien zu Zeiten des Schahs. Dennoch wird die Islamische Revolution seitens der ganzen Familie mit einer gewissen Aufbruchstimmung wahrgenommen, bis sich jedoch ziemlich rasch Ernüchterung einstellt, als die neuen Machthaber ihr wahres Gesicht zeigen. Marjane wird nach Österreich in die Schule geschickt, wird dort aber nicht glücklich und kehrt als junge Frau nach Teheran zurück. Eine Ehe wird geschlossen und wieder gelöst, Marjane beschliesst, den Iran auf immer zu verlassen und nach Frankreich auszuwandern.


Als 2D-animierter und vorwiegend in Schwarzweiss gehaltener Animationsfilm erzählt der Film die Kindheits- und Jugendgeschichte von Marjane Satrapi, der Zeichnerin und Regisseurin, und basiert auf ihrer eigenen gleichnamigen Graphic Novel. Gelungen ist ihr damit ein Coming-of-Age-Film, der es schafft, gleichzeitig erschütternd und lebensfroh zu sein, traurig und zugleich immer wieder unglaublich komisch – und der zeigt, wie es gelingen kann, trotz widrigster Umstände den eigenen Weg zu gehen, geleitet vom Wunsch, frei und selbstbestimmt leben zu können.


3. Abend: 24. April 2025 – 19.30 Uhr

«Past Lives – In einem anderen Leben» (Orig.: «Past Lives»)
Ein Film von Celine Song (USA 2023)
Dauer: 106 Minuten
Vorführsprache: Deutsch
Mit: Greta Lee, Teo Yoo, John Magaro u.a.

Das zwölfjährige Mädchen Na-young (Nora) und der Junge Hae-sung besuchen dieselbe Grundschule in Seoul, Südkorea. Na-young ist in ihren Klassenkameraden verliebt, ihre Freundschaft findet aber ein abruptes Ende, als ihre Eltern mit ihr nach Kanada auswandern. Zwölf Jahre später treffen sie sich auf einer sozialen Plattform wieder und telefonieren häufig. Ein reales Treffen kommt nicht zustande, das gelingt erst weitere zwölf Jahre später, als Hae-Sung Na-young in New York besucht, wo sie mit ihrem Ehemann lebt. Die beiden verbringen Zeit miteinander und fragen sich, was alles hätte sein können.

Auch dieser Film, der Erstling der südkoreanisch-kanadischen Dramatikerin und Drehbuchautorin Celine Song, ist autobiographisch geprägt geht auf feinfühlige Weise Fragen nach wie: Was hätte aus ihr und ihrer platonischen Jugendliebe werden können? Und was noch aus ihrem Leben? Welche Entscheidungen erweisen sich im Rückblick als die prägendsten Abzweigungen im eigenen Leben? Gibt es so etwas wie Vorsehung und Schicksal? «Past Lives» ist schlicht ein Wunder von Film: Zart, klug, wahrhaftig, unwiderstehlich.